Die Senioren Ü35 des TV F.A. Dresselndorf verteidigen ihren Titel aus 2021 und dürfen sich auch in diesem Jahr Deutscher Meister nennen.
Bei den nationalen Titelkämpfen im brandenburgischen Wittstock (18.-19. Juni 2022) setzen sich die heimischen Volleyballer gegen 10 andere Teams aus ganz Deutschland durch und verteidigten in fünf Spielen ohne Satzverlust den im letzten Jahr in Minden erstmalig errungenen Titel.
Das Team setzte sich wie im letzten Jahr aus einigen regionalligaerfahrenen heimischen Spielern und alten Weggefährten des Dresselndorfer Ex-Nationalspielers Christian Dünnes zusammen. Zwar spielt die Mannschaft in dieser Formation nur 2-3 Mal im Jahr; man kennt sich aber durch viele gemeinsame Jugendmeisterschaften schon seit Jahrzenten und nach wenigen Sätzen stimmt die Abstimmung am Spielfeld auch wieder. Erstmals spielte diesmal mit Jochen Schöps, dem ehemaligen Mannschaftskapitän der deutschen Nationalmannschaft, ein noch aktiver Spieler der 1. Bundesliga mit. Leider musste die Mannschaft dafür aber im Vorfeld durch Krankheit, Verletzung und familiäre Verpflichtungen auf mehrere Spieler aus dem letzten Jahr und auf Trainer Leif Otto verzichten.
In der Vorrundengruppe wartete auf den TV Dresselndorf als Westdeutschen Meister der Meister des Regionalbereichs Nord (VC Greifswald) und der Vizemeister des Regionalbereichs Südost (Fortuna Göltzschtal). In beiden Partien konnte Zuspieler Torben Tidick-Wagner aus einer stabilen Annahme heraus die Bälle variabel verteilen, sodass sich die Angreifer oftmals ohne viel Mühe gegen einen Einerblock durchsetzen konnten. Im Gegenzug gelang es dem TV Dresselndorf, durch den eigenen Aufschlag so viel Druck aufzubauen, dass die gegnerische Annahme häufig nicht gut aussah, wodurch das Zuspiel leicht auszurechnen war und der Block die Angriffe häufig entschärfen konnte. Beide Spiele gingen, obwohl Spielertrainer Christian Dünnes, munter wechseln ließ, um die Belastung relativ gleichmäßig auf den nur 9 Spieler kleinen Kader zu verteilen, deutlich mit 2:0 an den Favoriten.
Am ersten Turniertag stand dann nach den Gruppenspielen noch das Viertelfinale gegen den VC Teltow Kleinmachnow (Vizemeister Nord-Ost) auf dem Programm. Der 1. Satz gestaltete sich lange relativ ausgeglichen; durch einen starken Endspurt war aber auch dieser letztendlich eine klare Angelegenheit mit 25:15. Im zweiten Satz ließ der TVD keine Zweifel an seinen Ambitionen und gewann diesen überdeutlich mit 25:7. Der erste Turniertag kostete bei Temperaturen jenseits der 30° C viel Kraft. Ein Abendessen im Mannschaftskreis und der Besuch der Player`s Party komplettierte das Programm.
Am zweiten Turniertag standen nun noch die Finalspiele auf dem Programm. Personell musste aus der Not heraus nochmal getauscht werden. Außenangreifer Anton Borger musste sich aufgrund eines eingeklemmten Nervs im Rücken auf die Position des Liberos zurückziehen. Dort machte er seine Sache aber trotz Handicap sehr gut. Im Halbfinale wartete mit VC DJK München-Ost Herrsching (Meister Süd-Ost) ein Mitfavorit auf die Siegerländer Mannschaft, der im bisherigen Turnierverlauf ebenfalls noch keinen Satz abgegeben hatte. Körperlich waren die Spieler aus der bayrischen Hauptstadt ähnlich gut aufgestellt. Früh zeigte sich aber, dass die individuelle Klasse, die aus vielen Spielzeiten in der 1. und 2. Bundesliga sowie der Regionalliga auf Seiten des TV Dresselndorf versammelt war, spielentscheidend sein würde. Wieder war es der souveräne eigene Aufschlag und die stabile Annahme und das schnelle, präzise Zuspiel, dass die gegnerische Annahme und die gegnerische Block-Abwehr schnell an ihre Grenzen stoßen ließ. Letztlich ungefährdet konnten die 9 Dresselndorfer Spieler den Einzug ins Finale bejubeln (2:0; 25:13, 25:13). Dort traf man auf den letztjährigen Dritten TSG Markkleeberg (Meister Ost), der sich im anderen Semifinale gegen die Gastgeber von SV Medizin Wittstock, die von einem großen und lautstarken Publikum unterstützt wurden, durchsetzen konnte.
Das Finale am Centercourt vor großer Kulisse war zunächst weitgehend offen. Bis zur Satzmitte konnte sich der TV Dresselndorf keinen entscheidenden Vorsprung erarbeiten. Mit einem guten Zuspieler und sehr gutem Mittelblocker wussten sich die Sachsen gut zu behaupten. Erst Mitte des Satzes brach die gegnerische Annahme ein. Für die Dresselndorfer liefen die Dinge nun wieder weitgehend automatisiert und sicher ab, sodass auch dieser Satz deutlich gewonnen wurde (25:18). Im zweiten Satz „knackte“ der TV Dresselndorf das Markkleeberger Bollwerk früher; mit dem verwandelten Matchball zum 25:14 jubelten die Dresselndorfer mit einigen mitgereisten Frauen und Kindern über die gelungene Titelverteidigung.
Im kleinen Finale setzten sich die Lokalmatadore aus Wittstock mit 2:1 gegen die Münchner Mannschaft durch und gewannen damit Bronze.
Die Spieler des TVD möchten nächstes Jahr – möglichst ohne solche Ausfälle wie dieses Jahr – erneut antreten und ihren Titel verteidigen. Neben dem sportlichen Anreiz, auf hohem Niveau Wettkampf-Volleyball zu spielen, ist besonders der Charakter eines Klassentreffens mit vielen alten Freunden attraktiv.
Für den TVD spielten: Torben Tidick-Wagner (Zuspiel), Jochen Schöps (Diagonal), Tobias Braun, Florian Wilhelm, Anton Borger (alle im Wechsel auf Annahme/Außen bzw. Libero), Sebastian Blum, Stipe Brekalo, Stefan Dünnes (alle Mittelblock) und Christian Dünnes (Universal).
Herzlichen Glückwunsch!
